Zwischenbericht einer Evaluationsstudie bescheinigt dem IZ gute Arbeit im Bereich der EU-Jugendprogramme

Symbolbild "Evaluation"

Die Uni Innsbruck hat in unserem Auftrag eine Evaluationsstudie zu unserer Arbeit als Österreichische Nationalagentur für Erasmus+ Jugend in Aktion und Europäisches Solidaritätskorps durchgeführt. Der Zwischenbericht bestätigt, dass das IZ gute Arbeit im Bereich der Jugendprogramme leistet, Angebote zielgruppengerecht gestaltet und strategische Zielsetzungen erfolgreich umsetzt. Vereinzelt weist er auch auf weiteren Handlungsbedarf hin, zum Beispiel kann noch mehr getan werden, um die Programme inklusiv zu gestalten und zugänglich zu machen.

Die Studie wird von einer Arbeitsgruppe des Instituts für Erziehungswissenschaft der Universität Innsbruck durchgeführt. Ziel der Evaluation ist es, das Vorgehen und die Arbeitsweise der österreichischen Nationalagentur hinsichtlich der Zielerreichung in den drei Schwerpunktbereichen „Zugang und Service“, „Internationalisierung der Jugendarbeit“ und „Inklusion“ zu untersuchen. Die Evaluation basiert auf den Sichtweisen verschiedener Akteur*innen, die bei der Organisation, Verwaltung und Durchführung von Erasmus+: Jugend in Aktion beteiligt sind. Um die Innenperspektive der österreichischen Nationalagentur zu erfassen, wurden die intern zur Qualitätssicherung und -entwicklung in den drei Schwerpunktbereichen eingerichteten Strategiegruppen befragt. Die Außenperspektive wurde durch die Befragung von drei Regionalstellen und drei europäischen Nationalagenturen sowie mittels Daten aus der aktuellsten verfügbaren Welle der RAY-Monitoring Studie für Österreich eingeholt. Wir geben hier eine kurze Zusammenfassung des Zwischenberichts.

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Bereich „Zugang und Service“

Im Bereich „Zugang und Service“ wurden das Regionalstellensystem, die Bekanntmachung der Programme sowie die Antragstellung und administrative Abwicklung von Projekten evaluiert. Der Zwischenbericht ergibt, dass sich das Regionalstellensystem bewährt, insbesondere weil mögliche Interessenskonflikte zwischen Beratung und Projektvergabe vermieden werden, die Beratung besser an regionale Bedürfnisse angepasst werden kann. Auch ermöglicht es eine niederschwellige Information und Nähe zur Zielgruppe „wie es in keinem anderen Land der Fall sei“ (28). Dem IZ wird außerdem hohe Fachlichkeit, viel Erfahrung im Jugendsektor und eine gute Zusammenarbeit mit den Regionalstellen bescheinigt. Die einzige genannte Einschränkung – Geheimhaltung der Annahme- oder Ablehnungsgründe von Projekten vor den Regionalstellen – ist aus Datenschutzgründen unvermeidbar. Hinsichtlich der Bekanntmachung der Programme werden die Website der Nationalagentur und die persönliche Adressierung der Zielgruppen als positiv bewertet, insbesondere aber auch die indirekte Ansprache über Jugendorganisationen. Einschränkungen werden bezüglich der Ansprache junger Menschen genannt; dies ergibt sich jedoch in den meisten Fällen aus der Struktur der Förderschienen – für Jugendbegegnungen zum Beispiel gibt es bewusst keine zentrale Teilnehmendenvermittlung, sondern die koordinierenden Organisationen selbst sprechen die Jugendlichen an. Daher geben diese bei der Befragung natürlicherweise nicht an, von der Nationalagentur adressiert worden zu sein. In Bezug auf Antragstellung und administrative Abwicklung von Projekten werden die Bemühungen der Nationalagentur, den Zugang zu den Programmen niederschwellig zu gestalten, als umfassend und erfolgreich bewertet. Verbleibende Hürden liegen laut dem Bericht nur sehr bedingt im Gestaltungsspielraum der Nationalgentur, vieles ist durch die Europäische Kommission entsprechend vorgegeben.

Bereich „Internationalisierung der Jugendarbeit“

Im Bereich „Internationalisierung der Jugendarbeit“ wurden Ausbau der internationalen Jugendarbeit, Brückenfunktion der österreichischen Nationalagentur zwischen lokaler und internationaler Jugendarbeit, die Nationalagentur als gestaltender Akteur auf der europäischen Ebene sowie Trainings als Türöffner zur internationalen Jugendarbeit untersucht. Zum Ausbau der internationalen Jugendarbeit wird positiv erwähnt, dass es dem IZ in der laufenden Programmperiode gelungen ist, die Teilnahmebereitschaft an den Programmen zu erhöhen und internationalen Austausch zu steigern. Auch das Ziel, die bürgerschaftlichen Kompetenzen und Partizipationsfähigkeiten der Beteiligten zu stärken, konnte erwiesenermaßen vorangetrieben werden. Auch dem Ziel des IZ, eine Brückenfunktion zwischen lokaler und internationaler Jugendarbeit einzunehmen, wird Erfolg bescheinigt. Das IZ ist gut mit der regionalen und lokalen Jugendarbeit sowie mit Dachverbänden vernetzt und wird auch auf europäischer Ebene als engagiert und präsent wahrgenommen. Laut den Befragten Expert*innen ist es in diesem Zusammenhang ein Vorteil, dass mit dem Verein IZ eine NGO als nationale Agentur fungiert, die viel Erfahrung im Jugendsektor aufweist, nahe am Feld der Jugendarbeit ist und die Perspektiven von Jugendlichen und Jugendfachkräften kennt und nachvollziehen kann. Die befragten Nationalagenturen stellen dem IZ „ein sehr gutes Zeugnis aus“ (31), geben ihm als gestaltendem Akteur auf europäischer Ebene große Anerkennung und schätzen es als verlässliche Partnerorganisation. Besonders hervorgehoben wird das Engagement in der internationalen Strategische Partnerschaft zu NEETs. Der Bericht bestätigt ebenfalls, dass das IZ Trainings als Türöffner zur internationalen Jugendarbeit bewusst und erfolgreich nutzt, gestaltet und vermittelt.

Bereich „Inklusion“

Im Bereich Inklusion wurden die Anzahl inklusiver Projekte und Teilnahmequoten von benachteiligten Jugendlichen, Hürden bei der Beteiligung und Umsetzung von inklusiven Projekten, Umsetzung des Inklusionsgedankens durch die Regionalstellen und Maßnahmen der österreichischen Nationalagentur zur Qualitätssicherung und -entwicklung im Schwerpunktbereich Inklusion untersucht. Die Anzahl inklusiver Projekte und Teilnahmequoten von benachteiligten Jugendlichen sind gestiegen – allerdings entsprechend dem europäischen Durchschnitt. Hier sind also weitere Anstrengungen notwendig, um die Anteile weiter zu erhöhen. Gleiches gilt bezüglich der Hürden bei der Beteiligung und Umsetzung von inklusiven Projekten. Hier wird allerdings positiv hervorgehoben, dass das IZ sich der bestehenden Problematiken und zukünftiger Handlungsanforderungen bewusst ist. Damit die Umsetzung des Inklusionsgedankens durch die Regionalstellen noch verbessert wird, wurden bereits verschiedene Maßnahmen eingeleitet und umgesetzt. Hier führt der Bericht an, es könnte noch mehr getan werden, um sie zu einer aktiveren, breiteren Bewerbung von Inklusionsprojekten und einem stärkeren Fokus auf bildungsbenachteiligte Jugendliche zu motivieren. Durch die eigenen Maßnahmen zur Qualitätssicherung und -entwicklung im Bereich Inklusion beweist die Nationalagentur jedoch ein hohes Qualitätsbewusstsein und Bestreben, die eigenen Tätigkeit fortlaufend kritisch zu reflektieren und zu optimieren, damit Inklusion vorangetrieben wird. In einer Strategie wurden umfangreiche Maßnahmen definiert, von denen viele bereits realisiert wurden oder sich aktuell in der Umsetzung befinden.
Details zu den angeführten Ergebnissen sind im Zwischenbericht nachzulesen:

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Weiterführende Links:

Universität Innsbruck