Inklusion als Menschenrecht
Alle haben das Recht auf Teilhabe. Wir setzen uns dafür ein, dass benachteiligten Menschen dieses Recht nicht verwehrt wird.
Alle haben das Recht auf Teilhabe. Wir setzen uns dafür ein, dass benachteiligten Menschen dieses Recht nicht verwehrt wird.
Inklusion ist keine Gefälligkeit. Alle Menschen haben das Recht, ein gleichberechtigter Teil der Gesellschaft zu sein. Das steht in der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen, die seit 2008 in Österreich gilt, und ist unmittelbar verknüpft mit dem ersten Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (Freiheit, Gleichheit, Solidarität). Auch die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung beinhaltet Inklusion (z. B. SDG 4 & 10). Doch von der tatsächlichen Gleichstellung benachteiligter Menschen sind wir noch weit entfernt.
Wir beziehen uns in unserer Definition von Inklusion auf die europäische „Inclusion and Diversity Strategy“ und fassen den Begriff weiter. In unserem Verständnis beinhaltet Inklusion die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen und Lernschwierigkeiten, aber auch von allen, die aktuell nicht gleichberechtigt an allen Bereichen der Gesellschaft teilnehmen können – zum Beispiel wegen Hautfarbe, Alter, Herkunft, sozialem Hintergrund, sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität. Oft bedingen diese Benachteiligungsfaktoren sich gegenseitig, sodass Mehrfachbenachteiligung entsteht.
Insgesamt betrifft Inklusion natürlich auch alle Menschen, die nicht ausgeschlossen sind. Nur wenn wir alle uns solidarisch für die Rechte der anderen einsetzen, kann Inklusion gelingen. Denn Inklusion ist weit mehr als ein guter Gedanke. Sie muss sich ganz greifbar und konkret in der Art zeigen, wie zum Beispiel Angebote und Veranstaltungen gestaltet sind. Dabei verstehen wir unter Chancengleichheit nicht Gleichmachung, sondern aktive Förderung von Menschen mit geringeren Chancen. Das geht nicht von selbst, sondern kostet etwas. Wir müssen uns bewusst sein, dass Inklusion Geld, Zeit und Energie erfordert und das gezielt mitdenken und einplanen.
Aber abgesehen davon, dass Inklusion als Menschenrecht ohnehin nicht zur Diskussion steht, können wir uns Exklusion auch einfach nicht leisten. Wir als Gesellschaft profitieren extrem von Diversität und den vielfältigen Herangehensweisen, die unterschiedliche Menschen mitbringen. Wir brauchen diese Vielfalt und auch die Diskussion über die Frage, was „normal“ eigentlich ist und was wir verlieren, wenn wir exkludieren.
Ein wichtiger Teil von Inklusion ist daher die Anerkennung und Wertschätzung von Diversität. Das bedeutet, dass wir offen sind gegenüber Menschen, die anders sind als wir selbst. Es heißt auch, dass wir uns aktiv gegen Diskriminierung einsetzen und laut werden, wenn wir Hass, Ignoranz und Benachteiligung im Alltag begegnen.