Balkan Refugee Trail

Weiterentwicklung des zivilgesellschaftlichen Engagements während der Fluchtbewegung zu europäischer Solidarität

Migration & Flucht, Zivilgesellschaft
Abgeschlossen

Laufzeit

2016 – 2017

Im August 2016 startete das IZ gemeinsam mit der Asylkoordination Österreich und Partner*innen aus sechs weiteren Ländern das Projekt „Balkan Refugee Trail – A Pathway for European Solidarity“. Das Projekt wurde von der EU gefördert und lief bis Ende Dezember 2017.

Hintergrund

Im Jahr 2015 wurde die Balkanroute neben den Mittelmeerrouten der Brennpunkt der Fluchtbewegung, vor allem aus dem Nahen Osten. Laut UNHCR haben sich in diesem Jahr mehr als 850.000 Flüchtlinge auf den Weg gemacht, um über die Balkanstaaten Mazedonien und Serbien – abhängig von der Grenzpolitik der jeweiligen Staaten – Ungarn, Kroatien, Slowenien, Österreich oder Deutschland zu erreichen. Diese massive Fluchtbewegung, die sogenannte „Flüchtlingskrise“, hatte einen erheblichen Einfluss auf die Innenpolitik vieler europäischer Staaten und auf die EU als gesamtes: nationalistische Kräfte erstarkten und gleichzeitig entstand der Eindruck einer zunehmend überforderten Politik.

Beteiligte Länder:

Griechenland, Kroatien, Nordmazedonien, Österreich, Serbien, Slowenien, Ungarn

Projektpartner*innen:

  • Centre for Peace Studies (CPS), Kroatien
  • Asylum Protection Centre, Serbien
  • Greek Council for Refugees, Griechenland
  • Legal-informational centre for nongovernmental organisations (PIC), Slowenien
  • Legis, Mazedonien
  • Asylkoordination Austria, Österreich
  • The Hungarian Helsinki Committee, Ungarn

In den Beziehungen der EU-Staaten untereinander haben sich neue Spannungsfelder gebildet bzw. bereits bestehende traten wieder in den Vordergrund. Ohne die spontane Unterstützung von großen Teile der Zivilgesellschaft – NGOs, Initiativen und freiwillige Helfer*innen – in allen Staaten entlang der Balkanroute und den Aufnahmeländern wäre diese Situation nur schwer zu meistern gewesen. In vielen der Länder hat sich das zivilgesellschaftliche Engagement zu einer Form aktiver Solidarität entwickelt, während auf der Ebene der EU-Mitgliedsstaaten Solidarität und unterstützende Kooperation ausblieb. Ziel des Projekts war es, diese Erfahrungen auf zivilgesellschaftlicher Ebene zu nutzen und an der Herausbildung einer Europäischen Solidarität mitzuwirken, die den gegenwärtigen sozialen Herausforderungen gerecht wird, kooperative Lösungen anstrebt und eine gemeinsame Zukunft Europas in das Zentrum ihrer Bemühungen stellt.

Zentrale Fragestellungen des Projekts waren:

  • Welchen Beitrag können nationale und grenzüberschreitende Solidaritäts-Erfahrungen auf zivilgesellschaftlicher Ebene für die Herausbildung einer Europäischen Solidarität leisten?
  • Wie werden dadurch demokratiepolitische Potenziale in unserer Gesellschaft und auf gesamteuropäischer Ebene gestärkt?
  • Welche Unterstützung braucht die Zivilgesellschaft, um das Engagement in diesem Kontext zu halten und auszubauen?

Fördergeberin:

EU

Projekt-Aktivitäten:

  • Vernetzung und Recherchearbeit in allen sieben Projektländern (Ungarn, Mazedonien, Serbien, Kroatien, Slowenien, Griechenland und Österreich);
  • Konferenz in Wien, um die Ergebnisse der Länderarbeit zusammenzuführen, ein Konzept „Europäischer Solidarität“ zu diskutieren und die Planung und Umsetzung gemeinsamer lokaler Aktivitäten in den jeweiligen Ländern abzustimmen;
  • Umsetzung gemeinsam geplanter lokaler Aktivitäten;
  • Gemeinsamer Projektabschluss (Symposion) in Wien, um Projektergebnisse gemeinsam mit relevanten Stakeholder*innen aus Politik und Zivilgesellschaft zu diskutieren und anschließende Dissemination dieser Ergebnisse

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