Grenzöffnung 1989 und aktuelle Fluchtbewegungen
Die vorsichtige Öffnung Ungarns in Richtung Westen in den 1980er-Jahren fand im Februar 1989 ihren Ausdruck im Entschluss zum Abbau des Eisernen Vorhanges. Nach offizieller ungarischer Begründung war der Erhalt der Grenzbefestigungen „moralisch, technisch, politisch und finanziell“ nicht länger haltbar. Das Foto der beiden Außenminister Mock und Horn, die im Juni 1989 gemeinsam den Stacheldraht bei Sopron symbolisch durchtrennten, wurde dabei zu einer der Bildikonen des Jahres 1989. Frei passierbar wurde die Grenze schließlich am 11. September 1989, was von zahlreichen DDR-Bürgern zur Flucht aus dem Osten genutzt wurde. Damit begann jene Auflösung der jahrzehntelangen Trennung Europas, die schließlich zum Abbau der Berliner Mauer, zum Zusammenbruch dessozialistischen Systems und zur Entstehung der heutigen Europäischen Union führte.
Am 27. August 2015 ereignete sich in unmittelbarer Nähe bei Parndorf die größte Tragödie der sogenannten „Europäischen Flüchtlingskrise“ der Jahre 2015 – 2017. In einem auf der Autobahn in der Nähe von Parndorf abgestellten Kühllaster wurden die Leichen von 71 Personen entdeckt, die beim Versuch über die ungarisch-österreichische Grenze zu flüchten, erstickt waren. Gegenwärtig erreicht aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, dessen Folgen noch völlig unabsehbar sind, eine neue Fluchtwelle unsere Grenzen und bringt neue Herausforderungen.
Programm
Moderation: Walter Reiss
Begrüßung: Bürgermeister Josef Kolby
Hintergrund des Projekts border(hi)stories: Franjo Steiner, IZ – Verein zur Förderung von Vielfalt, Dialog und Bildung
Inhaltliche Einführung: Gerhard Baumgartner, Leiter des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes
Im Dialog zu „Grenzöffnung 1989 und aktuelle Fluchtbewegungen“:
- Herbert Brettl, Historiker, Buchautor und Lehrender an der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland
- Anny Knapp, Obfrau Asylkoordination Österreich
- Zoltán Àcs, Historiker, Savaria Museum Szombathely
Rundgang durch die Ausstellung und Buffet (ab ca. 20 Uhr)
Der Besuch der Wanderausstellung ist kostenlos. Es gelten die jeweils aktuellen CoV-19 Regelungen.
Anmeldung zur Eröffnung der Wanderausstellung sowie für Schulführungen:
Dorfmuseum Mönchhof
T: +43 2173 80 642
E: office@dorfmuseum.at
Dauer der Ausstellung:
7. April bis 22. April 2022
Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag, 10.00 – 18.00 Uhr
Alle Informationen zum Projekt border(hi)stories:
https://www.interreg-athu.eu/borderhistories
Einladung WA_border(hi)stories_Mönchhof_07.04.2022
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!